Senfwickel sind geeignet für Kinder ab 6 Jahre

Wenn ein lungenkrankes Kind aufgrund eines akuten Infekts eine Verschlechterung erlebt, ist als Soforthilfemaßnahmen ein Senfwickel ratsam. Viele Eltern haben mit diesem einfachen aber sehr wirkungsvollen Hausmittel damit sehr gute Erfahrungen gemacht.

Auf Grund der antibakteriellen Eigenschaften wirken die Senföle (Glucosinolat) wachstumshemmend auf verschiedene Pilze, Viren und Bakterien. Senföle sind quasi pflanzliche Antibiotika. Bei Husten, Erkältung und Bronchitis nutzt man mit dem Wickel auch zusätzlich die ableitende und durchblutungsfördernde Wirkung des Senföls.

Bei einem akuten Infekt kann ein Wickel mit Senfpaste dabei helfen, festsitzenden Schleim zu lösen. Zusammen mit Wärme, Tee bzw. viel Trinken und Ruhe kann es gelingen das akute Aufflammen der chronischen Entzündung ohne Antibiotika auf das normale Maß zurückführen.

Zutaten für einen Senfwickel

1-2 Esslöffel Senfmehl (einfach nach Semen Sinapis nigrae googeln)
Leinentuch (Stoff-Windel oder Spuck-Windel), Wolltuch oder Frottiertuch
Vaseline, Wattepads, Johannisöl

Anwendung 

Brustwarzen dick mit mit Vaseline eincremen (und mit Wattepads abdecken), um Hautirritationen zu vermeiden.

Das Senfmehl gleichmäßig in der Mitte des Tuches verstreichen, es sollte ca. eine Fläche von 20cm Breite in ca. 0,5-1cm Höhe bedeckt sein. Senfmehl von oben und unten einschlagen. Leinentuch aufwickeln.

In ca. 50° warmes Wasser tauchen und auswringen. Vorsichtig wieder aufrollen und auf die Brust legen. Mit dem Wolltuch fixieren und das Kind zudecken.

Bei Kindern maximal 5 Minuten, bei Erwachsenen maximal 10 Minuten einwirken lassen. Dann Wickel abnehmen.

Nach dem Wickel ist die Haut meist gerötet. Reiben Sie die Haut sehr vorsichtig und gründlich mit einem Hautöl ein. Das Öl nimmt die Schärfe von der Haut, so lässt das Brennen schnell nach. Geeignet sind zum Beispiel mit Johannisöl, Lavendelöl oder Thymianöl.

Den Patienten warm in ein Wolltuch einpacken und ordentlich nachruhen lassen.

  

Bitte beachten Sie 

Die mit dem Senfwickel versehene Hautpartie darf bei Kleinkindern nicht zu groß sein (Faustregel: maximal 1,5 Handteller des Patienten). Bei Kindern sollte der Brustwickel verdünnt aufgetragen werden (Hautreizung, Kreislauf). Nehmen Sie den Wickel gleich ab, wenn starkes Brennen oder Schmerzen auftritt und achten Sie darauf dass der Senfwickel nicht zu heiß ist. Lieber vorsichtig sein und den kleinen Patienten vor allem während des ersten Senfwickels nicht unbeaufsichtigt lassen bis Sie damit Erfahrungen gesammelt haben.

Auch Hausmittel können Nebenwirkungen haben

Senfwickel sind nicht generell für jeden geeignet. Sprechen Sie deshalb vor der Anwendung mit Ihrem Arzt oder Apotheker.